
Erstausstattung Baby: Was ihr wirklich braucht – und wie nachhaltiges Spielzeug sinnvoll dazu passt
, Von Alexander Leus, 10 min Lesezeit

, Von Alexander Leus, 10 min Lesezeit
Die Erstausstattung fürs Baby fühlt sich für viele Eltern an wie ein eigenes Projekt: unzählige Checklisten, Social-Media-Tipps, wunderschöne Babyzimmer auf Fotos und dazwischen das ungute Gefühl, irgendetwas Wichtiges zu vergessen. Gleichzeitig sagen Hebammen und erfahrene Eltern immer wieder: Ein Neugeborenes braucht viel weniger Dinge, als die Werbung verspricht – aber das Richtige.
In diesem Beitrag schauen wir uns die Erstausstattung Baby nüchtern und alltagstauglich an. Was ist wirklich unverzichtbar? Was ist eher „nice to have“? Und welche Rolle spielen nachhaltige Produkte und Spielzeuge, wenn du von Anfang an bewusst starten möchtest – so, wie es zum Spirit von Heldenspielzeug passt?
„Erstausstattung“ klingt oft nach einem gigantischen Einkaufsprojekt. Im Kern geht es aber nur um eine einfache Frage: Was braucht euer Baby in den ersten Wochen, damit es gut versorgt, sicher und geborgen ist – und damit ihr als Eltern den Alltag organisiert bekommt?
Ganz grob lässt sich die Erstausstattung in vier Bereiche einteilen:
Spielzeug gehört streng genommen nicht zur medizinisch notwendigen Erstausstattung. Aber weil gerade nachhaltiges Spielzeug für viele Eltern ein Herzensthema ist, schauen wir gleich mit darauf, was hier von Anfang an sinnvoll ist – und was warten darf.
Statt mit einer 80-Punkte-Liste zu starten, hilft es, von der Perspektive deines Babys aus zu denken: Wärme, Nähe, Nahrung, Sicherheit. Alles, was ihr kauft, sollte mindestens eine dieser Säulen sinnvoll unterstützen.
Gerade beim ersten Kind neigen viele Eltern dazu, viel zu viel Kleidung zu kaufen. Realistisch reichen – je nach Waschrhythmus – wenige, gut kombinierbare Teile:
Wichtiger als die Anzahl ist:
Für ein nachhaltiges Setup lohnt sich Second-Hand oder das Ausleihen bei Freund:innen – Babys wachsen extrem schnell, und gerade die kleinsten Größen sind oft kaum getragen.
Beim Thema Schlaf wird besonders viel verkauft: Wiegen, Nester, Kissen, Bettumrandungen, Decken, spezielle Lagerungskissen und mehr. Die Empfehlungen für sicheren Babyschlaf sind dagegen erstaunlich schlicht:
Das wirkt auf Fotos weniger spektakulär als ein durchgestyltes Babybett – ist aber genau das, was Fachstellen seit Jahren empfehlen. Alles, was darüber hinausgeht, ist Kür und sollte kritisch hinterfragt werden: Dient es wirklich der Sicherheit deines Babys, oder eher der Optik auf Bildern?
Beim Wickeln brauchst du am Anfang erstaunlich wenig:
Für die Körperpflege reicht anfangs meist warmes Wasser. Viele Babys reagieren empfindlich auf Duftstoffe und „Babyduft“-Kosmetik. Je einfacher und übersichtlicher euer Pflege-Setup ist, desto leichter etabliert ihr eine Routine, die stressarm und gut machbar ist.
Für unterwegs braucht ihr:
Viele spezialisierte Gadgets – Organiser, zusätzliche Taschen, Haken, Accessoires – können praktisch sein, sind aber keine Pflicht. Viel hilfreicher ist ein Setup, das ihr im Alltag wirklich nutzt, statt eine Sammlung an Zubehör, die im Schrank liegt.
Wenn du Erstausstattung Baby googelst, wirken viele Listen wie eine Mischung aus Wünsch-dir-was und Marketing. Das hat Gründe:
Hier lohnt sich ein Perspektivwechsel: Nicht „Was könnte theoretisch irgendwann nützlich sein?“, sondern „Wo haben wir in den ersten Wochen ein echtes Problem, das dieses Produkt löst?“ Vieles lässt sich später bei Bedarf nachkaufen – gerade online – wenn ihr merkt: Dafür gibt es in unserem Alltag wirklich eine Lücke.
Statt jede Liste abzuhaken, kannst du dir drei Leitfragen stellen:
Daraus ergibt sich ein eher minimalistischer Ansatz:
Nachhaltigkeit heißt in der Erstausstattung weniger, die „perfekte Öko-Marke“ zu finden, sondern vor allem: so einzukaufen, dass Dinge lange genutzt und weitergegeben werden können.
Streng genommen braucht ein Neugeborenes in den ersten Wochen kein Spielzeug. Es lernt vor allem über Nähe, Körperkontakt, Stimme und Blickkontakt. Trotzdem ist es sinnvoll, ein paar Dinge im Blick zu haben, die ab dem Alter von vier bis acht Wochen spannend werden können:
Die Idee dabei: lieber wenige, hochwertige Teile, die euer Baby immer wieder in die Hand nimmt, statt eine bunte Sammlung an Dingen, die nur kurz interessant sind. Nachhaltiges Spielzeug passt zum Konzept einer reduzierten Erstausstattung, weil es:
Für Heldenspielzeug bedeutet das: Spielzeug in der Erstausstattung ist eher ein langfristiger Begleiter als ein schneller Reiz. Ein Greifling, der später im Puppenwagen liegt, oder eine Spieldecke, die irgendwann zur Picknickdecke für Kuscheltiere wird, ist nachhaltiger als fünf Dinge, die nach drei Wochen uninteressant sind.
Wenn man mit Eltern spricht, die das erste Baby schon hinter sich haben, tauchen immer wieder ähnliche Sätze auf:
„Wir hatten viel zu viel Kleidung in Größe 50/56.“
„Die Hälfte der Pflegeprodukte haben wir nie benutzt.“
„Das teure Deko-Zeug war schön, aber im Alltag völlig egal.“
Typische Stolperfallen sind:
Sinnvoller ist: klein anfangen, Dinge bewusst auswählen, nach einigen Wochen Bilanz ziehen und dann gezielt ergänzen, was euch wirklich fehlt.
Ein oft unterschätzter Punkt: Eine schlanke, gut durchdachte Erstausstattung entlastet euch mental. Weniger Dinge bedeuten:
Das ist besonders dann wertvoll, wenn die Nächte kurz sind und vieles im Alltag neu ist. Statt im Dschungel der Dinge den Überblick zu verlieren, wisst ihr genau, welche Teile eure „Alltagshelden“ sind – und könnt euch mehr auf euer Baby konzentrieren als auf euer Inventar.
Die Erstausstattung Baby ist kein Test, den man nur „bestehen“ kann, wenn man alles besitzt, was Listen, Werbung und Social Media vorschlagen. Sie ist ein Werkzeugkasten, den ihr euch zusammenstellt, damit ihr euren Alltag mit Baby gut bewältigen könnt.
Wenn ihr:
dann entsteht eine Erstausstattung, die sowohl zu eurem Baby als auch zu euren Werten passt – und nicht zu den Umsatzzielen irgendeines Shops.
Zur grundlegenden Erstausstattung gehören passende Kleidung, ein sicherer Schlafplatz, eine Wickelmöglichkeit mit Windeln und Tüchern, eine Transportlösung (Autositz, Kinderwagen oder Trage) und ein paar Basis-Pflegeprodukte. Viel Deko, spezielle Gadgets und umfangreiche Kosmetik sind für die ersten Wochen meist nicht nötig.
Das hängt davon ab, wie oft ihr waschen wollt. Für viele Familien reichen pro Größe einige Bodys, Hosen oder Strampler, ein bis zwei Mützen und je nach Jahreszeit ein wärmerer Overall für draußen. Wichtig ist, dass die Kleidung praktisch, bequem und gut waschbar ist – nicht, dass der Schrank randvoll ist.
Nein. In den ersten Wochen braucht dein Baby vor allem Nähe, Körperkontakt und Geborgenheit. Ein oder zwei schlichte Greif- oder Fühlsachen reichen völlig aus, um erste Sinne anzuregen, sobald dein Baby wacher wird. Alles Weitere kann nach und nach dazukommen.
Du kannst vieles Second-Hand kaufen oder leihen, auf langlebige Materialien achten, Produkte wählen, die mitwachsen oder mehrere Funktionen erfüllen, und bei Spielzeug auf robuste, zeitlose Stücke setzen, die mehrere Jahre bespielt werden können. Weniger, aber besser ist der wichtigste Hebel.
Für die ersten Monate ist eine gute Grundausstattung wichtiger als ein komplett eingerichtetes Babyzimmer. Viele Babys schlafen sowieso bei den Eltern im Zimmer. Ein sicherer Schlafplatz, funktionierende Wickellösung und übersichtliche Kleidung sind relevanter als perfekt abgestimmte Möbel und Deko.
Hilfreich ist, mit einer kurzen, ehrlichen Liste zu starten, Dinge möglichst in Kategorien zu denken und erst nach ein paar Wochen zu schauen, was euch wirklich fehlt. Wenn du dir bei jedem Kauf die Frage stellst: „Nutzen wir das voraussichtlich mehrfach pro Woche?“, wird vieles automatisch aussortiert.